Inhalt des Kurses
Bachelorarbeiten Produktgestaltung
Produktgestaltung
Semesterjahr7. Semester
Design for behaviour change
Design for Behaviour Change – Kann die Gestaltung von Produkten unser Verhalten nachhaltig verändern? Die Absolventen der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd Marko Goller und Tobias Martsch nehmen unsere Gewohnheiten, unsere alltägliche Nachlässigkeit und unsere Verhaltensmotivationen unter die Lupe und belegen durch 5 ganz unterschiedliche Produkte, dass Wasser sparen, Strom sparen und soziales Miteinander durch Designlösungen tatsächlich beeinflussbar sein können. Die Produkte haben eine hohe symbolische Kraft, sprechen für sich und zeigen auf äußerst intelligente Weise, dass Verhaltensänderungen ohne moralische Bevormundung möglich sind.
“Wasserspiegel” ist ein Waschbecken, das den Wasserverbrauch direkt und unmittelbar vor Augen führt. Die gestalterische Inszenierung führt ebenso plastisch wie spielerisch vor Augen, dass klares Wasser ein kostbarer Rohstoff ist: Im Spiegel steigt uns das Wasser virtuell bis zum Hals wenn das Händewaschen mal wieder etwas länger dauert.
“Dreieinhalb” ist ein Gemeinschaftswaschbecken für öffentliche Toiletten. Da es für die vier Waschplätze eine gemeinsame Wassersäule als Wasserquelle gibt, beeinflusst das Verhalten eines jeden direkt die zur Verfügung stehende Wassermenge der anderen: Verbrauche ich zu viel, bleibt für die anderen nichts mehr übrig.
“Gib’s mir” bietet die Möglichkeit, sich durch Pfandflaschen leicht etwas dazu zu verdienen, ohne im Schmutz wühlen zu müssen. Entwickelt wurde ein “Flaschenbaum” für den öffentlichen Raum, der einen kleinen Beitrag zum sozialen Ausgleich schaffen kann: Leere Pfandflaschen werden nicht einfach in den nächstgelegenen Mülleimer geworfen, sondern eingehängt und können jederzeit ‘abgepflückt’ werden. Der Praxistest in der Stuttgarter Fußgängerzone war ein voller Erfolg – im Verlauf einer halben Stunde wurden 33 Flaschen deponiert und von anderen wieder mitgenommen.
Das Thema des bewussten Umgangs mit Strom zeigen zwei Leuchten, die verschiedene Prinzipien der Visualisierung des Zusammenhangs von Länge, bzw. Dauer und Energieverbrauch nutzen und uns unterstützen, den Stromverbrauch zu senken. “Konkret” ist eine Hängeleuchte, die leuchtet, wenn sie nach oben gezogen wird und die langsam nach unten ‘tickt’ bis sie schließlich von alleine wieder ausgeht. Der Nutzer bestimmt durch die Höhe des Aufziehens, wie lange er Licht haben möchte.
“Ikon” ist eine dimmbare Stehleuchte, die mehr Licht mit mehr Aufwand und einer längeren Strecke der Zugschnur übersetzt: In drei Schritten lässt sich die Lichtausbeute einstellen, je mehr Lichtstärke gewünscht wird, desto tiefer bückt man sich dafür.
Marko Goller, Tobias Martsch
BetreuungProf. Gabriele N. Reichert, Prof. Matthias Held
VeröffentlichungSommersemester 2012
TagsDesigntheorie Eco Design Produktgestaltung Prozessgestaltung Social Design Ästhetik
Hinterlasse einen Kommentar