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Inhalt des Kurses
Interface Design 2
Beyond Touchscreen:
Interaktion optisch, akustisch und haptisch angemessen gestalten
Auch wenn sie perspektivisch z.T. durch digitale Services ersetzt und damit potentiell weniger werden: Es gibt sie noch, die Automaten, Geräte und Maschinen, mit denen Menschen an einem bestimmten Ort über Hard- und Software-Komponenten interagieren. Das können EC-Automaten, Selbst-Kassier-Systeme, Fotoautomaten, Navigationssysteme, Unterhaltungs- oder Küchengeräte etc. sein.
Doch trotzdem, dass es diese Service-Produkte teilweise schon deutlich länger als digitale Services gibt, ist die Interaktion mit ihnen häufig noch fehlerbehaftet. Die Formen der Interaktion (optisch, akustisch und haptisch) sind oft nicht gut aufeinander abgestimmt, Feedback und Zielerreichung unbefriedigend, die Nutzerzufriedenheit nicht optimal.
Wir haben uns mit den unterschiedlichen Modalitäten von Interaktion auseinandergesetzt und anhand eines beispielhaften Anwendungsfalls alternative Lösungsoptionen ausgelotet. Dabei wurde das Vorgehen in der menschzentrierten Produktentwicklung strukturell wie methodisch angewendet: Von User Research, über Anforderungsdefinition, Lösungsentwicklung / Prototyping bis hin zur Evaluation interaktiver Systeme.
In Interface Design II überarbeiteten wir anhand des nutzerzentrierten Gestaltungsprozesses den Pocket Operator KO 33. Der Pocket Operator KO 33 ist ein Sampler im Taschenformat aus der Metal-Series von Teenage Engineering.
Discover
Zu Beginn des Projektes setzten wir uns intensiv mit dem Pocket Operator auseinander, führten Interviews mit Nutzern und formulierten darauf basierend Defizite, USPs sowie den Nutzungskontext und unsere Produktvision.
Defizite
Knöpfe
komplizierte Tastenkombinationen
Doppelbelegung von Knöpfen
Gedrückthalten von Knöpfen
Beschriftung
Beschriftung teilweise unklar
Gesetz der Nähe
Display
viele unwichtige, ablenkende Infos
undeutliches Feedback
Organisation
Schlechter Überblick über ausgewählte Patterns und Sounds
Das macht den Pocket Operator aus
klein & handlich (→ Taschenformat)
preiswert
großer Funktionsumfang
Für Hobbymusiker, welche einen preiswerten Einstieg in die elektronische Musikproduktion suchen, ist der Pocket Operator 33 K.O. ein Microsampler & Step Sequencer, welcher vglw. preiswert ist, um erste elektronische Tracks zu erzeugen.
Define
Basierend auf den Erkenntnissen aus den Erkenntnissen der Discover-Phase definierten wir folgende Design Principles und Gestaltungsansätze:
Design-Principles
Pro Interaktionselement nur eine Funktion
Sicherheitsmechanismen (Löschen)
Formsprache und Gesetz der Nähe
Die Sample-Library ist jetzt vom Step-Sequencer getrennt und durch ein Drehrad an der Oberseite intuitiver zu bedienen. Durch die LED-Reihe sieht man zu jedem Zeitpunkt, welches Sample angewählt ist und wo belegte/unbelegte Slots sind. Durch den Vorschau-Knopf lassen sich vor allem die Drum-Kits besser erfassen, ohne dass man den write-Modus verlassen muss um sich die Samples anzuhören. Die Melodic-Samples und Drum Samples sind rechts nun räumlich getrennt und dadurch besser erfassbar.Clusterung der Funktionen nach Wichtigkeit/Häufigkeit/Anwendungszeitpunkt [Drehregler an der Seite] und Unterscheidung der Funktionen nach Management und Ton-Shaping. Die Drehregler an der rechten Seite [BPM, swing, MVol] regeln Funktionen, die meist nur einmal benutzt werden. Detail: Drehleger auf der Seite können “in das Gehäuse drücken” „aufgeräumt“, also kürzer gemacht werden, so stören sie nicht. Kleiner unbeweglicher Anfasser am Ende verhindert versehentliches Verstellen des Reglers beim rein- oder rausdrückenVon der Größe und Position abgetrennter Bereich für Step Sequencer, dadurch bessere Übersicht. Step Sequencer ist jetzt auch von Sample-Library getrennt.Verbesserung der haptischen Steuerung/Interaktion: Schiebe-Regler für write-Modus und freehand-Modus für länger andauernde Aktionen: es ist kein Gedrückthalten von Knöpfen mehr nötig. Durch die Gestaltung des Freehand-Modus in Form eines fixierbaren Sliders, lässt unser Design das zweihändige Freehand-Jammen zu.Jede Funktion hat ein eigenes Bedienelement: Funktionen wie copy und delete müssen nicht durch komplizierte Tastenkombinationen erreicht werden, sondern sind klar auffindbar. Es gibt keine Doppelbelegungen mehr, dadurch sind mögliche Funktionen sofort sichtbar. Icons zeigen welche Funktion über die Knöpfe zu erreichen sind. zusätzlich Erklärung auf Rückseite, Klarere Zuordnung/Beschriftung der Knöpfe, dadurch weniger Verwechslung. Ton-Shaping: Drehknöpfe mit zwei Modi, Lichtfeedback zeigt welcher Modus aktiv ist, es ist sofort ersichtlich, wie der Sound bearbeitet werden kann. Es sind keine komplizierten Tastenkombinationen mehr nötig. Der Sound ist sofort manipulierbarer. Standard-Steuerungselemente wie Drehregler wurden beibehalten, jedoch besser eingesetzt. Der Record-Button ist exponiert oben rechts, weil dies ein Button mit weitreichenden Auswirkungen ist. Man schaut den Button beim Drücken oft nicht an, weil man ja etwas aufnehmen möchte. Deshalb ist es besser, dass der record-Button nicht umgeben von anderen Tasten ist, die man versehentlich anstatt des record-Buttons drücken könnte. Das Mikrofon sitzt links, dem record-Button gegenüberliegend. Womöglich wäre eine Variante, bei der sich das Mikrofon in der Nähe des Record Buttons befindet interessant. Wobei man hier aufpassen muss, dass es durch den Finger auf dem Button zu keiner Abschirmung des Mikrofons kommt.Drehregler sind nicht mehr so filigran und hoch. Dadurch wird das Abbrechen der Drehregler, beispielsweise beim “in die Hosentasche stecken” verhindert. Die Drehregler an der Seite kann man eindrücken und dadurch verschmelzen sie mit dem Gehäuse, sind dadurch auch nicht anfällig auf Abbrechen.Die Zugehörigkeit der Knöpfe und Beschriftung ist bei unserer Lösung eindeutig. Die Beschriftung befindet sich entweder direkt auf dem Bedienelement, oder sind in dessen Nähe angeordnet.Wie beim bisherigen Pocket Operator auch, wird die Rückseite für eine kurze Anleitung für die wichtigsten Funktionen sowie die Erklärung der Icons genutzt.Alle unwichtige Informationen wurden vom Display entfernt, dadurch bessere Übersicht auf Display und mehr Platz für Funktionsknöpfe.
Design
In der Design-Phase starteten wir mit Wireframes und Styroporprototypen bis wir schließlich das 3D-Modell erstellten. Prototypen aus Styropor erlaubten uns viele Varianten zu bilden und die Anordnung und Aufteilung der Knöpfe ganz neu zu überdenken.
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