Barrierefreies Leitsystem im Klinikum für Sehbeeinträchtigte und Blinde
Die Anzahl der sehbeeinträchtigten und blinden Personen in unserer Gesellschaft nimmt aufgrund des demografischen Wandels immer weiter zu. Sehbeeinträchtigte und blinde Menschen sowie ältere Menschen, deren Orientierungssinn, Hör- und Sehkraft nachlassen, haben oft große Probleme, sich in einer ungewohnten Umgebung zurechtzufinden und sind auf Hilfe Dritter angewiesen. Zudem leiden öffentliche Einrichtungen häufig unter Personalengpässen und Zeitmangel. Aufgrund dessen wurde ein barrierefreies Leit- und Orientierungssystem mit Schwerpunkt auf Sehbeeinträchtigte und Blinde für ein Klinikum konzipiert und gestaltet. Mittels taktilen und visuellen Elementen sowie auditiven Systemen werden mehrere Sinne angesprochen und durch das Gebäude geleitet. Die Orientierung und Navigation ist dadurch ohne fremde Hilfe gewährleistet. Über haptische und optische Bodenleitlinien wird durch das Klinikum geführt und auf Informationen hingewiesen. Die Informationsträger weisen einen hohen Leuchtdichtekontrast auf und sind durch ertastbare Zeichen und Elemente für die Zielgruppe verständlich wahrzunehmen. Mittels der blauen Wände, die sich immer an zentralen Informationspunkten befinden, wird eine hohe Fernwirkung für Sehbeeinträchtigte erzielt. Ziel ist es sehende und nicht-sehende Menschen im gesellschaftlichen Leben gleichzustellen.
Die gestalterische Innovation des Projkets “Barrierefreies Leit- und Orientierungssystem im Klinikum für Sehbeeinträchtigte und Blinde” liegt darin, dass sowohl die sehende als auch nichtsehende Zielgruppe analysiert und im Sinne der Barrierefreiheit zusammengeführt werden. Es soll eine Orientierung aller Besucher oder Patienten im Klinikum ohne fremde Hilfe ermöglicht werden. Mit unserer Bachelorthesis sehen wir eine große Notwendigkeit den Fokus des Gestalteres zukünftig mehr auf die Inklusion zu verschieben. Es muss die Funktion und die verantwortungsvolle und zielgruppenorientierte Anwendung ganz klar im Vordergrund stehen. Aufgrund des demografischen Wandels muss ein Umdenken in der Gestaltung stattfinden und gehandelt werden. Denn nur durch eine Neupositionierung des Gestalters kann eine funktionierende Inklusive Gestaltung in allen Bereichen ermöglicht und eine Inklusive Gesellschaft gewährleistet werden.
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