ARCUS – Bogenschießen mit Armamputation

ARCUS – eine Sportprothese, speziell entwickelt für den Einsatz im Bogensport. Sie ermöglicht Menschen, die armamputiert sind, das Bogenschießen sowohl von Anbeginn mit dieser Prothese zu erlernen als auch langfristig auszuüben.

Beim Bogenschießen handelt es sich bereits um einen behindertenfreundlichen Sport. Der Fokus wurde bei diesem Projekt speziell auf Menschen mit Armamputationen gelegt, für die es bislang schwierig war, am Bogensport teilzunehmen, da für sie bis dato keine angemessene prothetische Versorgung existierte.

Im Entwicklungsprozess wurden die Methoden des Prothesenbaus und alternative Fertigungsverfahren im Hinblick auf ihr Potenzial für diesen konkreten Anwendungsfall analysiert. Gegenüber den herkömmlichen Verfahren erwies sich das „Rapid Manufacturing“ – eine schnelle, CAD-Daten gestützte Fertigung von Bauteilen, die zudem flexibel ist – als überlegen, eine solche Spezialprothese herzustellen. Außerdem kann in diesem Verfahren eine Anpassung an den jeweiligen Patienten direkt in den digitalen Fertigungsdaten erfolgen.

Für Produktentwicklung, Konzeption und Gestaltung der Prothese wurden Ergonomie und Anpassungsfähigkeit an die verschiedenen Amputationsgrade wie Oberarm, Unterarm, Ellbogen oder Handgelenk und die jeweiligen Anforderungen als primäre Ziele gesetzt . Im Ergebnis funktioniert diese Prothese – neben ihren Eigenschaften wie Leichtigkeit, Tragekomfort und eine skulptural - markante Ästhetik rein mechanisch, getreu dem Reglement des Behindertensportverbands, wonach beim Bogenschießen keine elektrischen Hilfsmittel gestattet sind. Das Lösen des Pfeils geschieht anstelle der Finger, durch eine Hakenvorrichtung, die der Schütze mit dem Kinn betätigt.
ARCUS wurde in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA in Stuttgart entwickelt.

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Exponat der Ausstellung

Transhuman – Von der Prothetik zum Cyborg Museum Ulm 2020