7 Quadratmeter – weggesperrt und ausgeschlossen. Unter diesem Titel steht eine Wanderausstellung zum Strafvollzug in Baden-Württemberg mit Plakatankündigung, einem dazugehörigen Begleitheft sowie einem zusätzlichen Bildband. Das Bild vom Strafvollzug ist in der Öffentlichkeit beachtlich durch die skandalisierten Darstellungen in den Medien geprägt. Daraus resultieren häufig Vorurteile und Kriminalitätsfurcht. Wir möchten mit unserer Arbeit die Gesellschaft über den Strafvollzug und ein Leben in Haft informieren. Dabei wird ein realistisches Bild vom Strafvollzug vermittelt, ohne die Straftat zu verharmlosen. Das deutsche Strafgesetzbuch schreibt für die Strafmündigkeit das vollendete 14. Lebensjahr vor. Wir definieren demnach unsere Zielgruppe als Personen ab 14 Jahren. Hier sehen wir das Verständnis, Inhalte bewusst verarbeiten zu können, als gegeben. Leider sind darüber hinaus auch kaum Erwachsene ausreichend über den Strafvollzug aufgeklärt, daher soll die Ausstellung natürlich ebenso diese Zielgruppe ansprechen. Ein wesentliches Element des Strafvollzuges ist der Entzug der Freiheit. Ein Großteil des Lebens der Inhaftierten spielt sich in dieser Zelle ab. Das sehen wir als Anlass, eine Ausstellung in Form eines 7 qm Raumes zu konzipieren. Der Besucher soll dabei ein Gefühl für das Leben und vor allem für die Einschränkungen in Haft bekommen. Die Innen- und Außenwände der Zelle werden für die verschiedenen Sichtweisen, also der Innen- (Strafgefangene) und Außenansicht (Medien und Gesellschaft) thematisch genutzt. So dient der Außenbereich für die Darstellung von Kriminalität und Haftstrafe in den Medien, verschiedene Strafformen und Begriffe werden erklärt, Zahlen und Fakten sowie Aussagen zum Strafvollzug werden aufgeführt und der Haftantritt wird thematisiert. Der innere Bereich der Ausstellung behandelt den Haftalltag. Die charakteristische Einrichtung eines Haftraumes ist an Boden und Wand als Linienzeichnung angedeutet und verschafft eine bessere Einschätzung der tatsächlichen „Geräumigkeit“ einer Zelle. Der Raum ist eingerahmt durch den streng geregelten Tagesablauf (Uhrzeit mit Tätigkeit). Wir möchten dem Leser einen Blick hinter die Gefängnismauern ermöglichen.
Eine Wanderausstellung in Form eines 7 Quadratmeter Haftraumes mit Plakatankündigung, einem dazugehörigen Begleitheft sowie einem zusätzlichen Bildband. Eigene Fotografien, Tonaufnahmen, Interviews mit der Anstaltsleitung, Vollzugsbeamten und der Straffälligenhilfe sowie handschriftliche Zitate aus Fragebögen von Inhaftierten und ehemaligen Häftlingen aus fünf Justizvollzugsanstalten in Baden-Württemberg.
Studierende
Verena Alber, Anke Eiwen
Betreuung
Prof. Juergen Hoffmann, Prof. Ulrich Schendzielorz
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