Nutzen statt Besitzen – Gestaltung einer mietbaren Waschmaschine
In Kooperation mit der Abfallbewirtschaftung GOA, der EnBW und dem Umweltministerium entwickelten wir eine reparaturfreundliche, umweltbewusste und recyclingfähige Waschmaschine im Kontext eines Mietsystems auf lokaler Ebene.
Im Detail sind die Interessengruppen für die Zusammenarbeit in der Entwicklung zu „Nutzen statt Besitzen – Gestaltung einer mietbaren Waschmaschine” die folgenden: Die örtliche Abfallbewirt– schaftung GOA (Gesellschaft im Ostalbkreis für Abfallbewirtschaftung mbH – sie ist der Ideengeber und Projektgründer. Vertriebspartner der GOA ist die EnBW, ein Partner für die Herstellung wird noch gesucht. Die HfG stellt die fachliche Kompetenz in der Gestaltung und mit Fördergeldern unterstützt wird das Projekt durch das Umweltministerium Baden-Württemberg.
Im Kontext eines konkreten lokalen Mietsystems liegt der Mehrwert der Gestaltung und Entwicklung einer solchen Maschine für alle Beteiligten auf der Hand: Sowohl private Haushalte als auch Firmen wie bespielsweise Betreiber von Immobilienkomplexen werden angesprochen und können von einem derartigen System in mehrfacher Hinsicht profitieren. Die Endverbraucher werden entlastet von immer wieder veraltender, nicht umweltschonender und energie-ineffizienter Technik, von sich wiederholenden Neukäufen und Produkten mit geplanter Obsoleszenz oder der Organisation von kostenintensiven
Reparaturen. Die lokale Abfallwirtschaft kann die Menge an umweltbelastendem Elektroschrott und dessen teure fachgerechte Entsorgung reduzieren, außerdem lässt sich die Energiebilanz durch eine regional betriebene Vermietung von Standardhaushaltsgeräten verbessern – Faktoren, die ebenfalls im Interesse der Allgemeinheit wie des Umweltministeriums liegen.
Die Anforderungen an die Gestaltung einer solchen Waschmaschine sind allerdings erheblich, denn zu den Faktoren einer ressourcenschonenden, umweltbewussten und nutzerfreundlichen Entwicklung an sich, kommen die besonderen Anforderungen, die für vermietete Produkte allgemein gelten hinzu: Je höher die Lebensdauer, desto größer der Gewinn. Damit entsteht ein ernsthaftes (und doppeltes) Interesse an Langlebigkeit.
Robustheit und Langlebigkeit gehören in diesem Kontext ohnehin zu den primären Zielen für uns als Gestalter und Produktentwickler und sind neben der Einfachheit in der Bedienstruktur, der Qualität der technischen Komponenten, der Wartungsfreundlichkeit und einem hohem Umweltbewusstsein Maßstab für dieses Projekt.
Zudem hinterfragten wir die immer komplexeren Steuerungsfunktionen ebenso wie den Archetypus dieses Klassikers der „weißen Ware” und gaben ihm eine an die bestehende wohlbekannte zwar adressierte Anmutung, erlaubten uns jedoch ein freundlich farbiges Branding, das die Stakeholder nach Bedarf auch zur Kennzeichnung ihres Alleinstellungsmerkmals und zur Identifikation mit dem regionalen Nutzungskreislauf ihrer Produkte einsetzen können.
Studierende
Simon Hettler, Nikolas Neumann
Betreuung
Prof. Gabriele N. Reichert, Prof. Gerhard Reichert
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